Mutter und Tochter Lässig - unterschiedlicher geht’s nimmer

Tja - was haben wir denn da - sieht etwas behelfsmäßig aus! Aber sehr idyllisch!

 

Ein Haus gibt es hier nicht wirklich. Es ist lediglich ein Bauwagen. Vorher lebte hier ein Mann mit blauer Latzhose. Die Kinder haben ihn geliebt und freuten sich immer wenn er ihnen spannende Geschichten erzählte und mit ihnen bastelte. Aber er wurde erschossen und ist jetzt tot!

 

Jetzt wohnen die Lässigs hier - Mutter und Tochter, ein ungleiches Paar. Gemeinsamkeiten haben sie im Grunde keine und jeder probiert dem anderen seinen Willen aufs Auge zu drücken. Im Moment hat natürlich Mama Lexi die Oberhand. Sie bestimmt noch, was gemacht wird. Was heißt bestimmen, sie sieht alles lässig und locker, ist sie doch ein Urgestein aus der 68er-Bewegung. Ja genau soooooo alt ist Lexi schon!


 

Lexi Lässig ist gerne mal etwas zu gedröhnt von ihren Blubberblasen, welche sie selbst in ihrem Garten anbaut. Sie liebt Tiere und die Natur. Der wohl letzte überlebende Hippie in Kleinhatten.

 

Sie liebt Spaziergänge am Strand. Sie läuft gerne barfuß durch die Gegend und ihr ist es auch egal, ob sie dabei in Hundekacke tritt. Sie ist eins mit der Natur und ein absoluter Naturmensch. Am liebsten würde sie in der freien Natur leben, doch nachdem sie ein Kind erwartete, zog sie zumindest in einen kleinen Bauwagen, den sie von einem Herrn Lustig abgekauft hatte.

Lexi ist eine richtige Naturfrau, sie verabscheut alles, was modern ist. Handtücher? Unnötig! Lexi bewirft sich nach dem Baden mit Erde um sich abzutrocknen.

 

Sie möchte ihrer Tochter die gleiche Einstellung beibringen, wie sie selbst hat. Bloß, dass das bei der schlecht ankommt.

Lariena Lässig hasst das Leben ihrer Mutter. Lariena hasst die Natur, sie hasst Tiere, sie hasst es selbstgestrickte Bärenpopohaarpullover tragen zu müssen, genauso wie sie es hasst im Ozean jeden Morgen ein Bad zu nehmen. Lariena möchte ein Teenagerleben führen wie all ihre Freunde (Oh sie hat ja gar keine Freunde, wer will schon mit einer müffeligen Ökotante befreundet sein). Lariena möchte in einem richtigen Haus wohnen, sie möchte Stylistin werden, ein Auto fahren und jeden Tag einkaufen gehen.

 

 

Sie probiert Lexi zu überreden, ihr Ökoleben aufzugeben, aber bisher hat es einfach nicht geklappt. Überall fehlt es am Geld, mit so einem schäbigen Rad muss sie zur Schule fahren. Am liebsten würde sie auf der Stelle ausziehen.

 


Als erstes will sie sich jetzt mal einen Nebenjob besorgen, damit etwas Geld herbeikommt. Und dann könnte sie ja mal versuchen, ein paar Fähigkeiten aufzubauen, damit sie in der Lage ist, ein selbstständiges Leben zu führen.

Am Charisma zu arbeiten, kann ja nur gut sein. Also nutzt Lariena den Sonntag, um ein Buch zu studieren.

 

 

Beeindruckt von soviel Entschlusskraft ihrer sonst so störrischen Tochter, will Lexi auch einen Teil zum Familienfrieden beitragen und endlich etwas mehr Geld verdienen, als beim Gemüseverkauf rauskommt.

 

Sie erfüllt sich damit auch einen heimlichen Traum und heuert bei der Feuerwehr an.

 

Gar nicht so schlecht! findet Lexi nach den ersten Erfolgen und Geld bringt’s natürlich auch.

 

Sie überlegt ja noch immer, was sie mit Lariena anfangen soll. Die ist und bleibt bockig, und so gibt es fast täglich Zoff!

Nachts treibt sie sich herum ...

 

 

 

... und tags wirft sie Lexi ihren Lebensstil vor:

Allein schon des Essens wegen! Beide haben die Nase so etwas von voll! Jetzt hat Lexi ja ein bisschen Geld verdient, soll Lariena doch aufs Internat gehen, dann gibt es vielleicht endlich Ruhe!

Gesagt, getan! War einfach Zeit für einen solchen Schritt!

 

Nicht nur aus Geldgründen, weil es das billigste war, hat Lexi ihre Tochter bei diesem Internat „Liebe-und-Frieden-Schule“ angemeldet, sondern auch aus pädagogischen Gründen. Vielleicht schaffen die Lehrer dort, was Lexi nicht gelang: ihre Tochter zu einem wertvollen Menschen zu erziehen. (Nun wir dürfen gespannt sein!)