GESCHICHTEN AUS KLEINHATTEN

Asta Alzheimer - der einsame alte Star

Die Parkstrasse war einst eine sehr noble Straße für die Prominenz von Kleinhatten und Bruchlynn. Vor allem die Bewohner der Parkstrasse 2 waren sehr herzlich. Doch dann ging es mit der ganzen Gegend bergab.

Ihr wisst warum .... ich sage nur: Miezekatze Maunz.

 

Mittlerweile ist auch aus der schönen Villa Parkstrasse 2 eine traurige Bruchbude geworden. Der Garten ist verwildert, die Farbe abgeblättert, sogar das Dach über dem Esszimmer ist defekt!

 

Und innen - gähnende schäbige Leere, denn Asta hat nach dem Tod ihres Mannes fast alle Möbel verkaufen müssen, um irgendwie über die Runden zu kommen.

 

 

Asta Alzheimer war die glücklichste Frau der Welt. Sie verbrachte die glücklichsten Jahre mit ihrem Mann Albert. Diese Zeiten sind leider vorbei, nachdem Albert an einer Krankheit starb. Seitdem ist Asta alleine und einsam. Mit Albert machten sie sich nie Gedanken über das, was passieren wird, wenn einer von ihnen sterben sollte. Somit hatten beide für diesen Fall nicht vorgesorgt. Das wunderschöne Haus ist mittlerweile heruntergekommen. Asta bekommt leider keine Witwenrente und hat auch sonst nichts auf der hohen Kante.

 

Sie ist ein herzensguter Mensch und spendet das bisschen Geld, das sie noch hat, für Katzenfutter und hilfsbedürftige Menschen. Dabei vergisst sie oft, sich selbst zu helfen. Ihr zugelaufenes Kätzchen ist das Einzige was sie noch hat, das ihr Trost spendet.

 

 

Jedoch wünscht sie sich nichts mehr, als nicht mehr alleine zu sein und Familie zu haben. Nichts schmerzt sie mehr, als dass sie auch das gemeinsame Bild von ihr und Albert verkaufen musste.

So bleibt ihr nur vor seiner Urne zu trauern. Ohne Albert scheint ihr das Leben nichts mehr wert!

 

 

Andererseits hat sie Verantwortung übernommen für Ajna, und die kann sie doch nicht einfach so im Stich lassen. Sie besinnt sich auf ihre Fähigkeit zu schreiben. Wäre das nicht eine Möglichkeit, etwas Geld zu verdienen und gleichzeitig ihre Trauer zu verarbeiten? Aber wie? Sie hat ja noch nicht einmal eine alte Schreibmaschine ...

Dann aber kommt ihr der Gedanke vielleicht noch die letzten verzichtbaren Möbelstücke gegen einen gebrauchten Computer einzutauschen ... Das ist die Lösung! Sie wird Romane schreiben und Ajna wird sie inspirieren!

 

Wenn doch nur die Umgebung nicht so unwirtlich wäre!


 

Am nächsten Morgen dann der sensationelle Fund! Beim Bettenmachen sieht Asta etwas hinter dem Bett blinken! Dass ihr das bisher nicht aufgefallen ist? War sie blind vor Trauer? Da hat doch wohl Albert tatsächlich so etwas wie einen Schatz hinter dem Bett gehortet - na sowas!

 

 

Jubel! Damit kann sie wenigstens das Dach und ein Zimmer renovieren! Und nach einiger Zeit ist das Dach geflickt, der alte Teppichboden herausgerissen, der Holzboden und die Täfelung aufpoliert, es ist frisch tapeziert und die Fenster sind gestrichen!

 

Was für eine Verwandlung! Ja - jetzt kann sie hier schreiben ...

 

Und sie träumt schon davon, viele, sehr viele Bücher zu veröffentlichen und mit den Tantiemen vielleicht sogar die ganze Villa zu renovieren ...

Und so kommt es, dass sie sich ein Herz fasst und beschließt, nicht länger mit Ajna alleine zu leben, sondern sich eine ganze Familie zuzulegen - und zwar eine große Katzenfamilie ... sie sucht die ganze Umgebung nach streunenden Katzen ab, fahndet in der Nachbarschaft, sucht nach Annoncen in der Zeitung, fährt zum Tierheim ... und eines Tages ist es soweit:

 

 

Das letzte bisschen Geld gibt sie für die Anschaffung zweier Tierbetten, eines Kratzbaums und dreier Fressnäpfe fürs „Katzenzimmer“ aus. Aber sie ist so richtig glücklich - eigentlich zum ersten Mal wieder seit Alberts Tod.

 

Welch Freude! Da hat sie doch glatt einen neuen Lebenswunsch:

 

Erschöpft von der vielen Aufregung legt sie sich aufs Bett und hat ein merkwürdiges Erlebnis. Sitzt da etwa Alberts Geist neben ihr? Und kann sie tatsächlich mit ihm reden?

 

 

Ihr ist, als wolle er ihr mitteilen, dass er es gut findet, wie sie sich mit den Gegebenheiten arrangiert hat.


 

Und so schreibt sie wacker Tag um Tag viele Seiten, um Geld heranzuschaffen. Dabei hat sie neben Ajna noch ein anderes Inspirationsmittel entdeckt. Macht sie es eben wie Patricia Highsmith: viele Katzen, viele Zigaretten, viele Gläschen Whisky - warum nicht? Hauptsache ihr geht es gut dabei!

 

 

Die Katzen jedenfalls sind ihre helle Freude!

 

Ganz schnell hat sie mit den „Neuen“ Freundschaft geschlossen. Und sie lassen sich auch mehr ...

 

... oder weniger bereitwillig einer gründlichen Reinigungsprozedur unterwerfen ...

 

„Aber - hallo! - Wasser geht gar nicht!!!“ 

 

Heute ist Astas Glückstag! Warum auch immer stehen lauter Gartenzwerggrabsteine auf ihrem Grundstück herum. Als Asta feststellt, dass sie die pro Stück für 1500 Simoleons verkaufen kann, ist ihr Glück perfekt!

 

 


Die Mühe des Einsammelns hat sich wahrlich gelohnt! So viel Geld - Asta kann es kaum fassen! Sie wird das Haus davon renovieren - zumindest das Erdgeschoss ...

Sogleich werden Pläne geschmiedet und die Handwerker bestellt. Wenn sie das nur ihrem Albert erzählen könnte - wäre das schön! Ob er wohl wieder einmal vorbeischaut?

Asta gerät ins Träumen ...

Und es dauert gar nicht so lange bis die Wände tapeziert, Türen und Fenster gestrichen, die Gardinen aufgehängt und die Möbel aufgestellt sind. Noch ein paar Pflanzen und alles ist nahezu perfekt! Welch ein Glück!

 

Wie man sieht, geht es nicht nur Asta prächtig, sondern auch der Rasselbande, die noch gar nicht vorgestellt wurde. Gestatten:

 

Und natürlich:

 

Das Bad und die Küche sind übrigens auch schon fertig!

 

Angespornt von soviel Erfolg, ist Asta täglich fleißig bei der Arbeit. Jetzt hat sie den Ehrgeiz, auch noch das obere Stockwerk aufzuhübschen und vor allem sich ein richtiges Arbeitszimmer einzurichten. Sie hat inzwischen schon einige Übung beim Schreiben und verdient gar nicht schlecht!

 

 

So dauert es nicht allzu lange, bis sie ihr Ziel erreicht hat:

 

Ein sehr gemütliches Plätzchen zum Arbeiten - nicht wahr?


 

In dieser anheimelnden Umgebung fällt ihr das Schreiben noch viel leichter. Und irgendeine Katze findet sich immer ein, um ihr die nötige Inspiration zu liefern. In den schöpferischen Pausen gibt es dann viel Geschmuse mit ihren Lieblingen.

 

Und wenn es mal gar nicht weiter gehen will, spielt Asta leidenschaftlich gerne Klavier. Das hat sie früher immer getan, doch dann musste sie ja ihr heiß geliebtes Klavier verkaufen. Dass sie nun wieder spielen kann, erfüllt sie immer wieder aufs Neue mit großer Freude und tiefer Dankbarkeit.

 

Und wenn sie mal keine Ideen hat für ihr neuestes Werk, dann streift sie durch die Gegend - immer auf der Suche nach vernachlässigten Katzen. Es könnte ja sein, dass ein Kätzchen ihre Hilfe braucht ...

 

Es könnte aber auch sein, dass Asta sich nun aufs „Katzensammeln“ verlegt und auch die eine oder andere Katze aus der Nachbarschaft „zwangsbeglückt“. Ganz so eindeutig ist die Situation nicht immer.


 

Jedenfalls strebt dieser neue „Fund“ sehr schnell wieder nach Hause! Verdächtig schnell!

„Asta - sei vorsichtig!“, möchte man ihr da zurufen, sonst kriegst du Schwierigkeiten.“

Außerdem sollten sieben Katzen reichen. Die kann man doch gar nicht alle im Auge behalten und erziehen. Eine(r) baut immer Mist - aber Munzo besonders oft.

 

 

Doch Asta hat so ihre eigenen Pläne (ob Katzenpension oder Tierasyl ist noch offen!).