Solomon und Simon Sorcerer, die Zaubermeister aus Seeland

 

 

erzählt von Solomon

 

 

 

Wo anfangen? Schwierig! Wir sind auf der Flucht vor unserem aller ärgsten Feind dem Zauberer Sordidus! Und so sind wir in Dunkelhain am Teufelsmoor gestrandet, das uns ein wenig an unsere Heimat Seeland erinnert.! Möglicherweise können wir uns hier vor ihm verstecken …

Dieses Wasserschlösschen hat es uns angetan, sind wir doch ans Leben in Feuchtgebieten gewöhnt und schätzen diesen heimeligen Nebel! 

 

Hier in unserer Bibliothek haben wir ein wenig Ruhe gefunden! Was brauchen wir sonst schon: Ruhe, Abgeschiedenheit, unsere Bücher, den Computer, auf den ich als hauptberuflicher Autor nicht verzichten kann, und hin und wieder ein gepflegtes Schachspiel zur geistigen Übung.

 

 

Simon ist da ganz nach mir geraten – ein Einzelgänger halt! Nur so – unter Männern, die sich geistiger Tätigkeit verschrieben haben, nicht viel miteinander reden, können wir existieren. Frauen passen nicht in unser Leben.

Wenn ihr euch fragt, wer der Dritte hier bei Simon in der Küche ist, nun das ist unser uns treu ergebener Diener Anselmus Ehrenpreis. Auch er kann schweigen, und wann immer er Zeit hat, greift er zu einem guten Buch.

 

Andererseits informieren wir uns natürlich auch darüber, was in der Welt vor sich geht, schon aus Gründen des Selbstschutzes. Ich sage nur: Sordidus!

 

Nun richten wir uns fürs Erste mal hier ein. Das Wohnzimmer und die Bibliothek haben wir schon ausgestattet, sodass man sich einigermaßen wohl fühlen kann.

 

Der Küche fehlt noch so einiges, aber man kann schon existieren.

 

Essen lassen wir uns auch hier servieren, ein extra Esszimmer brauchen wir nicht. Schließlich wollen wir keinen Besuch empfangen!

 

Anselmus sorgt jedenfalls gut für uns, auch wenn er manchmal laut darüber nachdenkt, eine Putzhilfe zu engagieren.

 

Das wollen wir jedoch tunlichst vermeiden. Nicht - dass eventuell Sordidus' Spione hier Zugang finden könnten!

 

Jetzt sind wir schon einige Zeit hier, und bisher haben wir noch nichts von Sordidus bemerkt. Folglich wollen wir uns hier richtig etablieren. Die Schlafzimmer und die Badezimmer sind schon fertig:

 


 

 

Jeder von uns pflegt seinen Bereich in seiner Lieblingsfarbe zu gestalten.

 

Unser nächstes Ziel ist es, die Arbeitszimmer soweit herzurichten, dass wir unseren Hauptinteressen nachgehen können. Schließlich haben wir unser Leben der Erkundung magischer Energien gewidmet.

Ich beschäftige mich schon seit frühester Jugend mit dem Erforschen von Heil- und Zaubertränken. Mein Vater hat mich in alle seine Kenntnisse eingeweiht und mit der Zeit habe ich noch viel mehr Wissen auf diesem Gebiet angehäuft.

 

So - das war ein hartes Stück Arbeit! Gute Freunde haben mir dabei wertvolle Hilfe geleistet und meine Materialien auf verschlungenen Wegen hierher geschafft. Alleine wäre mir das gar nicht möglich gewesen, ohne Gefahr zu laufen, von Sordidus entdeckt zu werden.

 

Was ist das für eine Freude! Die Forschung kann weiter gehen!

 

Ich werde der Welt der Hexenmeister noch viele wertvolle Erkenntnisse liefern können. Die weiße Magie wird durch meinen unerschrockenen Einsatz letztlich über die schwarze siegen! Sordidus und ihr Genossen des Pfades zur linken Hand - wir werden über euch triumphieren - jawohl!

 

 

Simon hat sich auf einem gänzlich anderen Gebiet spezialisiert. Er erforscht den Einfluss der Sterne auf das Weltgeschehen bzw. wie man die kosmische Energie für die Magie nutzbar machen kann.

 

Ein wenig eigen ist er manchmal ja schon, aber ich lasse ihm seine Freiheiten. Dieser „Wintergarten“ hier, den er sich sorgsam und liebevoll eingerichtet hat und in dem er sich gerne ausruht, hat mich allerdings doch etwas befremdet, muss ich sagen. Da denke ich mir mitunter, dass ihm vielleicht doch eine Frau fehlt - für seine hormonellen Wallungen halt! Aber eventuell sind das auch bloß die Grillen eines alten Nannes?

 

Wie das Schicksal manchmal so spielt, stehen doch da gestern Morgen zwei Frauen vor unserer Haustüre. Nicht etwa normale Einwohner Dunkelhains, sondern, wie ich auf den ersten Blick erkenne, zwei überaus annehmbare und knackige Hexlein.

Ob die uns ausspionieren wollen? Vorsicht ist immer geboten! Also beobachte ich sie heimlich, während Simon sie begrüßt.

 

Es stellt sich heraus, dass sie uns nur kennen lernen wollen, weil wir Nachbarn sind. Nun das können sie haben - und wie!

Also beauftrage ich Anselmus ihnen ein Frühstück zu servieren - Toast mit Marmelade. Natürlich mit einer ganz besonderen Marmelade, der meine fabelhafte "Erzähle die Wahrheit im Schlaf"-Tinktur zugesetzt ist- hihi! So schlafen sie beruhigt ein und ich kann ihre wahren Absichten erforschen.

 

Es zeigt sich aber bald, dass sie ganz harmlos sind. Nun vielleicht kann Simon mit der Jüngeren seinen Spaß haben?

Mithilfe meines phänomenalen Liebestranks wird vielleicht sogar mein Stoffel von Sohn zu einem feurigen Liebhaber, wer weiß? Jedenfalls sollte sich danach sein Hormonpegel wieder eingependelt haben.

 

Lässt sich doch gut an:

 

 

Was sich zwischen den beiden weiter abgespielt hat, geht uns nichts an, sollte man meinen.

 

 

Die Frauen haben sich nicht mehr sehen lassen, aber ich habe gehört, dass eine neue Hexe gboren wurde! Aranka Baba Yaga - da liegt doch der Verdacht nahe, dass unsere Gene nicht ganz unbeteiligt sind ... Simon schweigt sich zu diesem Thema leider beharrlich aus.